Rollrasen oder doch lieber selbst aussäen
Ein schöner Rasen ist das Herzstück im Garten, bedarf allerdings einer aufwändigen Pflege. Doch schon beim Anlegen einer Grünfläche stellt sich Besitzern die entscheidende Frage: Rollrasen oder doch lieber selbst aussähen? Wir möchten Licht ins Dunkel bringen und klären auf, mit welchen Vor- und Nachteilen zu rechnen ist, welche Kosten anfallen und welche Variante letztlich die bessere Wahl ist.
Unterschiedliche Qualität
Grundsätzlich spielt langfristig gesehen nicht die Wahl des Rasens, sondern die aufgebrachte Pflege eine entscheidende Rolle bezüglich der Gesundheit und Ästhetik der Grünfläche im Garten. Ein hochwertiger Rollrasen erfreute sich einer professionellen Aufzucht und weist eine dichte Grasnarbe vor, die Unkraut vorerst kaum eine Chance lässt. Doch relativiert sich der qualitative Vorsprung innerhalb weniger Jahre, da der Rasen sein Erscheinungsbild an den Pflegeaufwand anpasst, eventuell Lücken bekommt und Unkraut sprießen lässt. Bei guter Pflege wird auch eine Aussaat mit den Jahren immer dichter, doch ist hier schon zu Beginn an mit Unkraut zu kämpfen.
Anfallender Arbeitsaufwand
Egal ob Aussaat oder Fertigrasen, die Vorbereitung des Bodens ist nahezu identisch. Zunächst erfolgt die Entfernung eines noch bestehenden Rasens im Garten. Bei trockener Erde lässt sich die Grasnarbe einfach mit einem Spaten ausheben, alternativ erleichtert eine Motorharke die Arbeit. Aus der aufgelockerten Erde zu entfernen sind grobe Erdklumpen, Steine und Wurzeln. Die Qualität stark lehmhaltiger Böden lässt sich durch die Gabe von Sand anheben. Sandige Böden profitieren durch die Gabe von Humus. Nun erfolgt das Planieren und Begradigen der Fläche.
Rasensaat ist nun per Hand oder Streuwagen auszubringen und einzuharken. Durch die Gabe von Rasendünger und einer regelmäßigen Bewässerung lässt sich ein rasches Wachstum erzielen. Rollrasen hingegen wird in Platten oder Bahnen angeliefert und ist lediglich auf das vorbereitete Erdreich auszulegen. Der Rasen ist sofort begehbar und verwurzelt sich binnen weniger Tage feste im Untergrund.
Kosten im Überblick
Ein guter Rollrasen aus einem Fachbetrieb kostet auf 100 Quadratmeter an die 500 Euro zuzüglich der Kosten für eine professionelle Verlegung des Rasens und den Transport. Alles inklusive ist mit Kosten von etwa 1300 bis 1400 Euro auf 100 Quadratmeter zu rechnen. Im Vergleich hierzu kostet Saatgut von Spitzenqualität nur etwa 25 Euro auf dieselbe Fläche. Selbstverständlich kann man sich die Kosten einer professionellen Verlegung einsparen und hat nach etwas Arbeit einen günstigen und sofort strapazierbaren Rasen.
Rollrasen als schnelle Alternative zum Saatgut
Ein im Garten gesäter Rasen benötigt knapp 6 Wochen, bis der erste Schnitt fällig wird. Eine Nutzung des Rasens ist in dieser Zeit nicht möglich. Je nach Bodenqualität und Klima ist er nach 4 bis 5 Monaten vollständig belastbar. Da die Grasnarbe von Rollrasen dicht ist und das Wurzelwerk ausgeprägt, lässt er sich direkt nach dem Auslegen nutzen. Vollständig belastbar und im Erdreich verwurzelt ist er nach etwa 14 Tagen.
Fazit – Vor- und Nachteile im Vergleich
Letztlich entscheiden persönliche Präferenzen, welcher Rasen sich für den eigenen Garten eignet. Rollrasen ist zwar teurer in der Anschaffung, doch ist er sofort belastbar und lässt eine sofortige Nutzung der Fläche zu. Auch ist das Verlegen von Rollrasen bis in den Spätsommer möglich. Ein Saatrasen hingegen schont zwar den Geldbeutel, doch ist eine starke Unkrautbildung oder ein ungleichmäßiges Wachstum möglich. Auch mangelt es vorerst an Strapazierfähigkeit.